Lebenswandel
Vor über einem Jahr habe ich mit diesem Blog begonnen und seit Monaten ist es bereits wieder verwaist.
Ich war mir eh sicher, dass aus mir kein regelmäßiger Schreiber werden würde - so ganz aufgeben hingegen möchte ich dieses Blog aber auch nicht.
Seitdem ich im November vergangenen Jahres mein Sabbatical beendet hatte, waren meine Lebensveränderungen noch lange nicht abgeschlossen. Im Gegenteil! Nun erst konnte ein neuer Abschnitt in meiner Biografie so richtig beginnen... ein Heiratsantrag an meine Freundin, (standesamtliche) Hochzeit, die Neuigkeit, dass wir noch im Laufe des Sommers Eltern werden, ein neuer Job und die Aussicht auf einen Umzug noch in diesem Jahr... viel ist in Bewegung.
Vielleicht finden sich ja zwischendurch die kleinen Momente, etwas an diese Stelle zu notieren.
ubc.mio - 12. Jul, 00:14
Eine neue Residenz ist bezogen - eine Rückkehr zu den Wurzeln.
Ense-Hünningen heißt der Ort meiner Kindheit und auch wenn wir nicht zurück zu meinen Eltern gezogen sind, so wohnen wir nun doch wieder in derselben Straße im kleinen Dorf. Drei kleine Zimmer, Küche, Bad und das alles in einem alten Fachwerkhaus, welches unweit der Felder liegt, die jede Menge Spazierfläche für Mensch und Hund bieten.
Zunächst hatte der bisherige und einzige Bewohner des Hauses - ein älterer Herr - in der Wohnung unter uns große Bedenken, dass es zu laut für ihn werden würde, wenn in einem zugegebenermaßen hellhörigen Haus über seinem Kopf wohnen. Dann konnten wir jedoch einen Kompromiss schließen und werden nun zumindest das nächste halbe Jahr die Landluft schnuppern können. Mein künftiger Arbeitsweg verlängert sich somit zwar wieder, aber das ist zu verkraften.
Jetzt allerdings haben wir uns nach einer Woche des Renovierens und Einrichtens (was schon im theoretischen Teil recht anstrengend sein kann, wenn man in manchen Fragen so unterschiedlicher Ansicht war, wie es bei uns bisweilen der Fall war) nun noch eine Woche an der Ostsee gönnen können. Und hier siehts herrlich... regengrau aus. Doch dazu später.
ubc.mio - 31. Aug, 19:51
Jaja, da reissen die guten Vorsätze, regelmäßig in ein Blog zu schreiben, immer weiter ein... aber um überhaupt mal wieder etwas zu schreiben, gibts heute zumindest einen Kurz-Eintrag:
Und noch einmal werden die Kartons gepackt: nun wird auch meine Freundin die Stadt der Borussen verlassen und ihre Diplomarbeit in Norddeutschland auf dem Hof meiner Schwester schreiben. Nach unserem Aufenthalt im Mai dort wurde uns bereits auf der Heimfahrt klar, dass wir viel vermissen werden, woran wir uns in der kurzen Zeit dort gewöhnt hatten: die Ruhe des Landes um uns herum, viele nette Leute auf dem Hof und die Möglichkeit, jederzeit mit dem Hund einen großen Spaziergang mit viel Auslauf zu haben.
Warum, fragten wir uns, sollten wir dies nicht auch weiterhin erleben dürfen...
Jetzt gehts ab dem kommenden Wochenende also wieder dorthin zur neuen Heimstadt... und dort gibts dann wahrscheinlich auch einen schnelleren Internetzugang fürs regelmäßigere schreiben ;-)
ubc.mio - 14. Jun, 11:46
Aktwechsel. Zuletzt schrieb ich aus Norddeutschland, hatte eine Blog-Pause, jetzt bin ich für einige Zeit mal woanders unterwegs und schreibe gerade aus Dortmund: Ein Wochenende Kurzweil durch Kurzfilme liegt hinter mir. In Soest durfte ich in diesem Jahr bei der Jury der Kurzfilmtage mitwirken und habe mich mit großem Vergnügen durch einige Filmblöcke gesehen. Allerdings ist das Betrachten solcher Machwerke auf Dauer wesentlich anstrengender bzw. anspruchsvoller als bei den meisten Spielfilmen. Durchschnittlich alle 5-15 Minuten beginnt der nächste Film auf den man sich von neuem einlassen und konzentrieren muss, auch wenn die Emotionen vielleicht noch vom gerade ausgelaufenen Vorgängerfilm ganz woanders stecken. Und dann gibt es noch die Filme, innerhalb derer die Rasanz und Unbeständigkeit enorm ist. So zum Beispiel ein Film von André Erkau namens "37 ohne Zwiebeln", dessen Hauptperson selber ständig von Zeitsprüngen heimgesucht wird und sich immer wieder in neuen Situationen wiederfindet ohne zu wissen, wie er eigentlich dorthin gelangt ist. Ein bisschen hat mich das an Filme wie Memento oder auch Fight Club erinnert, die ich sehr mag. Man ist eigentlich nie sicher, ob die normalerweise erlebte Konstanz von Zeit und Raum auch noch im nächsten Augenblick gilt. Außerdem bedient er sich gekonnt verschiedenster filmischer Stilmittel, nur um auf der anderen Seite diverse Filmkonventionen zu brechen. Und darüber hinaus ist der Film wirklich sehr lustig und unterhaltsam, weshalb er auch verdientermaßen auf den ersten Platz des Wettbewerbs gewählt wurde. Leider kann man Kurzfilme ja nicht so einfach in jedem Kino sehen oder in der Videothek ausleihen, aber wenn sich die Gelegenheit bieten sollte, empfehle ich jedem, sich diesen Film einmal anzusehen. (Infos unter www.37ohnezwiebeln.de)
Und apropros Film: Auch die Augenschmaus-Videos von denen ich zuletzt geschrieben hatte, sind fertig gestellt worden und haben bereits ihre Premiere hinter sich. Sobald ich mal an einen zügigen Internetzugang gelange, versuche ich mal ein Beispiel daraus ins Netz zu laden und es hier zu vermelden. Bis dahin aber wechsel ich noch ein wenig durch Zeit und Raum.
ubc.mio - 29. Mai, 21:26
Ehe Mißverständnisse aufkommen, möchte ich heute einmal davon berichten wie mein aktuelles Umfeld eigentlich so aussieht: der Hof auf dem ich bei meiner Schwester und ihrem Freund und Kindern wohne, ist kein aktiver Bauernhof mehr. Es gibt zwar einen großen Garten aber keine Landwirtschaft, ferner gibts einen Hühnerstall (aus dem das liebe Federvieh - Vogelgrippe sei dank - momentan nicht herausdarf) aber keine Viehzucht. Sonstige Mitbewohner tierischerseits sind mehrere Hunde und Katzen, eine davon die junge Kleo (kurz für Kleopatra).
Diese Katze (oder mehr oder weniger liebevoll auch mal "Kratze" oder "Kackse" genannt) bekommt von mir die Auszeichnung für das süßeste Tier der Umgebung: abgesehen davon, dass sie noch nicht ganz ausgewachsen ist und ein wunderschönes rot-orangefarbenes Fell hat, ist sie äußerst verschmust und bisweilen beginnt ihr Schnurren bereits wenn sie sich im Ausblick auf eine Portion Streicheleinheiten dem nächstbesten Menschen von Ferne annähert und sich diesem anschließend unter die Hände drängt. Wer kann so ein Wesen dann zurückweisen?! Vor einigen Tagen stand ich des Morgens im Bad vor dem Spiegel als sie an mir vorbeimarschierte, sich in der Dusche niederließ um sich dort ausführlich zu putzen. Die Katzen wissen offensichtlich welche Zimmer für welche Tätigkeiten vorgesehen sind. Daher hat sie ihren angestammten Schlafplatz auf einem Gästebett im Büro meiner Schwester auch nicht aufgegeben, als das Bett weggestellt und stattdessen an dieser Stelle ein Regal aufgebaut wurde. Nun pennt sie eben im Regal, in dem für sie praktischerweise Tücher gestapelt liegen. (Das Foto zeigt Kleo, wie sie sich wohlig in der Sonne räkelt und dabei meine Hand abfrißt. Kurz darauf wird sie sich auf den Schäferhund eines Mitbewohners stürzen und ihm mit Scheinattacken beibringen, dass in ihr - Kraft ihrer Ahnen - noch immer die Stärke eines Löwen schlummert...)
Und der Vollständigkeit halber sind natürlich noch die menschlichen Hofbewohner zu erwähnen: 7 Erwachsene und 3 Kinder sorgen dafür, dass gemeinschaftliche Essen stets an einer großen Tafel stattfinden können und es auch sonst nicht langweilig werden kann.
ubc.mio - 27. Apr, 16:34
Zunächst möchte ich voranschicken, dass ich mich über die Mitleser hier aus Freundes- und Bekanntenkreis sehr freue, vor allem weil bereits einige den
Weg hierher gefunden haben, bevor ich noch von mir aus darauf hingewiesen habe.
Mein erster Tag in neuer Umgebung fing recht feucht an: um kurz nach drei in der Nacht schellte bereits der Wecker, weil ich gemeinsam mit meiner Schwester und Neffen noch einen guten Platz auf dem Flohmarkt belegen wollte. Das schafften wir zwar, jedoch wurden unsere Hoffnungen, all unsere mitgebrachten Kartons leer zu bekommen durch den immer stärker werdenden Regen rasch davongespült. Auf wirkliche Einnahmen wäre es uns nicht einmal angekommen: gestern erst hörte ich im Radio einen Beitrag, der über die Sichtweise des Feng Shui berichtete, nach dem all der gehortete Besitz den man im Laufe der Jahre angehäuft hat, gebundene Lebenszeit ist. Und nur dadurch, dass man diese Dinge wieder abstößt lässt sich diese verlorene Freiheit wieder herstellen. Wer wie ich gerade einen Umzug hinter sich gebracht und dabei das Gefühl behalten hat eigentlich viel zu wenig
aussortiert zu haben, weis sicher, dass in dieser Sichtweise einige Wahrheit steckt. Aber leider band der heutige Regen diejenigen, die mich von meinem überflüssigen Besitz hätten befreien können ebenfalls, so dass sie sich nicht aus ihren trockenen Behausungen trauten.
Hoffe ich also auf bald einsetzendes Sonnenwetter und damit neue Chancen der Befreiung ;-)
ubc.mio - 22. Apr, 14:27
Nachdem ich seit Jugendzeiten die Haare fast durchgehend lang getragen hatte und lediglich im vergangenen Jahr die Länge ein gutes Stück herunterstutzen ließ, habe ich mich gestern zu einer noch deutlicheren Veränderung entschlossen: mit Schere und Langhaarrasierer ging draußen im Hof meine Freundin zu Werke und verpasste mir die bislang kürzeste Frisur meines Lebens. Und wie das wohl häufig nach solchen Veränderungen ist, bin ich noch nicht ganz sicher, ob das eine kluge Entscheidung war, aber sei es drum, ich wollte auch nach Außen hin eine Neuerung und an den Menschen, der mich nach vollbrachtem Schnitt beim ersten Blick in den Spiegel ansah werde ich mich sicher auch gewöhnen ;-)
Heute breche ich aus dem zur Heimat gewordenen Dortmund auf in Richtung Norddeutschland um dort in den nächsten Wochen meiner Schwester und ihrer Familie Gesellschaft bei Leben und Arbeit zu leisten. Ich bin schon sehr gespannt.
ubc.mio - 21. Apr, 08:33
Im vergangenen Sommer wurde mir klar, dass ich in meinem Leben etwas verändern wollte. Gerade dreißig geworden und seit geraumer Zeit in ein und demselben Job dachte ich zunächst daran, mich beruflich neu zu orientieren. Jedoch wurde mir bald klar, dass ich darüber hinaus ebenfalls einmal in aller Ruhe meine Ziele überdenken wollte und dabei gerne einige Zeit etwas ganz anderes machen würde. Allmählich formte sich die Idee einer Auszeit - im neueren Unternehmensdeutsch auch "Sabbatical" genannt. Dieser Begriff hat sich mittlerweile etabliert und bezeichnet entweder eine unbezahlte und zeitlich begrenzte Freistellung von seinem Arbeitsvertrag oder einen längeren bezahlten Urlaub, sofern der Arbeitgeber es zulässt mittels eines Urlaubskontos seine freien Tage über einen längeren Zeitraum zusammenzusparen und an einem Stück zu nehmen.
Für mich kam nur eine unbezahlte Freistellung infrage, und überhaupt war bei meinem Arbeitgeber ein Sabbatical lediglich dem Namen nach bekannt. Umso erfreuter war ich, als bei einem ersten Gespräch mit meinem Chef dieser sich meinen Plänen gegenüber aufgeschlossen zeigte. Wir konkretisierten in den folgenden Monaten die Bedingungen meiner Auszeit und hielten unsere Einigungen in einem Freistellungs-Vertrag schriftlich fest, der mir die Rückkehr in meinen bisherigen Job zu gleichen Bedingungen zusichert. Meine Freistellungszeit habe ich von Anfang April bis Ende Oktober diesen Jahres genehmigt bekommen und musste mich allerdings auf den Kompromiss einlassen, dass ich während der ersten drei Monate noch für meinen Arbeitgeber telefonisch für Nachfragen erreichbar bleibe und ggf. für Arbeitsspitzen während der WM-Zeit im Juni doch noch für einige Tage zur Verfügung stehe (sofern diese von Betriebsseite rechtzeitig mit mindestens einer Woche Vorlauf angemeldet wurden). Da ich das Sabbatical ohnehin die ersten Monate zunächst in Deutschland verbringen wollte, habe ich mich auf diese Bedingung eingelassen.
Rat habe ich mir in verschiedenen Büchern geholt, wobei ich an dieser Stelle einen Titel, der mir gut geholfen hat, erwähnen möchte:
Anke Richter,
Aussteigen auf Zeit - Das Sabbatical Handbuch
VGS Verlagsgesellschaft Köln, 1999
ISBN 3-8025-1386-X
ubc.mio - 17. Apr, 12:28
... und ich sage: herzlich willkommen in meinem Blog.
Zunächst habe ich es abwegig gefunden, mich je in einem Blog zu verewigen, da dies nach regelmäßigen Updates und somit Arbeit klang. Jetzt starte ich aber doch den Versuch, zumindest für ein paar Monate, da sich meine aktuelle Lebenssituation dafür anzubieten scheint und ich darüber berichten will:
ich habe gerade meine Auszeit, ein sogenanntes "Sabbatical" begonnen.
Und je nachdem wo ich gerade stecke und was ich gerade mache, kann ich hier und da mal meinen Stand der Dinge an dieser Stelle hinterlassen. Vielleicht finden sich ja ein paar interessierte Mitleser (zumindest im Freundeskreis).
Die erste Woche meiner neuen freien Zeit neigt sich sogar schon ihrem Ende zu, jedoch war sie durch den Auszug aus meiner Wohnung angefüllt mit Pack-, Umzugs- und Renovierungsarbeiten und hatte insofern kaum wirkliche selbst zu gestaltende Freiräume.
ubc.mio - 15. Apr, 18:41